Tokio Kaiserpalast – Diese Sehenswürdigkeit lohnt sich nicht

Tokio Kaiserpalast

Geschätzte Lesedauer : 15 minute(s)

Mitten in der japanischen Hauptstadt Tokio befindet sich wohl eines der bekanntesten Gebäude des Landes, der Wohnsitz vom japanischen Kaiser. Der Kaiserpalast in Tokio (jap. 皇居, Kōkyo) zieht jährlich tausende Besucher an, ist jedoch eine Sehenswürdigkeit, welche viele nach wenigen Minuten wieder enttäuscht verlassen. Wir möchten euch zeigen, wieso sich ein Besuch nicht wirklich lohnt.

Der Kaiserpalast – Es handelt sich um keine Sehenswürdigkeit!

Kaiserpalast in Tokio
Kaiserpalast in Tokio

Natürlich war auch der Kaiserpalast ein Ziel, welches wir während unserer Tokio Reise besuchen wollten. Bereits bei der Anreise haben wir uns jedoch etwas gewundert, da der Kaiserpalast so gut wie gar nicht auf Schildern oder Wegweisern zu finden ist. Wir hatten sogar etwas Probleme den Kaiserpalast zu finden. Es war wirklich etwas ungewohnt, da in Tokio die Sehenswürdigkeiten an Haltestellen meistens mit Wegweisern ausgewiesen sind. Der Kaiserpalast befindet sich mitten in einem Stadtteil mit vielen Hochhäusern und nach etwas suchen haben wir einen Eingang gefunden, mit ein paar Touristen, den wir angesteuert haben.

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Der Garten vom Kaiserpalast in Tokio

Eingang zum kaiserlichen Garten
Eingang zum kaiserlichen Garten

Was wir zuerst fälschlicherweise für den Eingang zum Kaiserpalast hielten, war der Eingang zum kaiserlichen Garten. Direkt am Eingang befindet sich ein Kassenhäuschen, jedoch war der Eintritt während unseres Aufenthaltes kostenlos. Es hingen auch keine Preisschilder aus, daher können wir euch leider nicht sagen, wie hoch der offizielle Eintrittspreis ist. Nach ein paar Metern befindet man sich in einer wirklich gigantischen Gartenanlage, mit breiten Straßen, welche durch hohe Steinmauern geschützt wird.

Tokio - Garten im Kaiserpalast
Tokio – Garten im Kaiserpalast

Was uns sofort aufgefallen ist, dass man kaum andere Besucher sieht. Es war wirklich sehr ruhig und ab und zu stand ein Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst an einer Ecke, der die Besucher mit einer tiefen Verbeugung begrüßte. Wir dachten, dass wir über die breiten Straßen zum Kaiserpalast gelangen, lagen jedoch falsch.

Historische Gebäude und Verteidigung

Schutzanlage im Kaiserpalast
Schutzanlage im Kaiserpalast

Mitten im Garten befand sich ein Schutzbunker aus Stein, der bei Feuer oder Angriffen von großer Bedeutung war. In diesen Schutzbunker wurden wichtige Gemälde und Habseligkeiten der königlichen Familie gebracht, um diese zu schützen. Wie wir erfahren haben, waren Brände zur damaligen Zeit gar nicht so selten und ein Grund dafür, dass rund um den Königspalast überall Wasser ist. Es dient weniger dem Schutz vor Angriffen, sondern ist vielmehr Löschwasser bei Feuer und soll natürlich auch einen optischen Effekt erzielen.

Yagura – Der große Verteidigungsturm

yagura - Verteidigungsturm
yagura – Verteidigungsturm

Eines der bekanntesten Gebäude ist Yagura, der große Verteidigungsturm und zugleich eines der ältesten Gebäude im kaiserlichen Garten. Das Gebäude ist im Jahr 1657 abgebrannt und wurde im Jahr 1659 erneut aufgebaut. Auf vielen Motiven wird der Verteidigungsturm fälschlicherweise als Königspalast dargestellt, was jedoch nicht stimmt. Zugegeben wäre er auch etwas zu klein für einen kaiserlichen Wohnsitz.

Historische Baracken der Soldaten

Historische Baracken
Historische Baracken

Vor vielen Jahrhunderten wurden der Kaiser durch eine ganze Armee von Soldaten beschützt und einige der Baracken kann man heute noch von außen besichtigen. In einem solchen Gebäude sollen bis zu 100 Soldaten geschlafen bzw. teilweise gewohnt haben. Nach knapp einer Stunde haben wir die Suche nach dem Kaiserpalast aufgegeben und sind wieder Richtung Ausgang gegangen. Als wir draußen waren, haben wir einen großen und leeren Parkplatz gesehen, in dessen Richtung wir dann gegangen sind.

Der Kaiserpalast und Nijūbashi – Per Zufall dann doch gefunden

Blick auf den Kaiserpalast
Blick auf den Kaiserpalast

Nachdem wir über den großen Parkplatz gegangen sind, konnten wir endlich die berühmte Brücke Nijūbashi sehen und einen Teil vom Kaiserpalast (klein, rechts im Bild). Tatsächlich kommt man nicht näher an den Kaiserpalast, da er für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Genau an dieser Stelle waren wir etwas enttäuscht und haben gemerkt, dass sich ein Besuch nicht wirklich lohnt. Natürlich will man erzählen, dass man in Tokio den Kaiserpalast gesehen hat, es ist aber eher ein Blick über die Hecke in den Garten vom japanischen Kaiser.

Tokio Kaiserpalast besichtigen – Es gibt nur wenige Termine

Eingang zum Kaiserpalast Tokio
Eingang zum Kaiserpalast Tokio

Das Innere vom Kaiserpalast ist fast durchgehend geschlossen, da es nur wenige offizielle Termine gibt, an denen man an einer Führung durch den Kaiserpalast teilnehmen kann. Am 2ten Januar spricht der japanische Kaiser traditionell die Neujahrsansprache und am 23ten Dezember, dem Geburtstag von Kaiser Akihito, zeigt sich der Kaiser auf dem Balkon. Seit 2019 hat Japan jedoch einen neuen Kaiser und zwar den Sohn Naruhito von Kaiser Akihito. Aus diesem Grund sollte sich der Termin auf den 23ten Februar verschieben, dem Geburtstag von Kaiser Naruhito. Wer den Kaiserpalast besichtigen möchte, der muss sich auf der offiziellen Seite der „Imperial Household Agency“ unter http://sankan.kunaicho.go.jp/english/index.html über Termine informieren. Die Termine sind in der Regel sehr schnell ausgebucht und aus Ausländer ist es fast unmöglich einen der begehrten Termine zu bekommen.

Tipp – Zur Kirschblüte zum Kaiserpalast fahren

Hanami - Kirschblütenfest in Tokio
Hanami – Kirschblütenfest in Tokio

Solltet Ihr euch während der japanischen Kirschblüte in Tokio aufhalten, dann empfehlen wir euch tatsächlich einen Besuch vom Kaiserpalast. Die Kirschblüte blüht jährlich im Zeitraum zwischen April und Mai und zur Blütezeit ziehen viele Japaner traditionelle Kleidung an und pilgern zum Kaiserpalast, es ist ein wunderschöner Anblick und wirklich empfehlenswert.

Adresse

1-1 Chiyoda, Chiyoda City, Tokyo 100-8111, Japan


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